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CTIF transitioning to civil defence. From an idea by Bjorn Ulfsson / CTIF, executed by MS CoPilot.
20 Oct 2025

CTIF-Positionspapiere zum Übergang zum Zivilschutz und EG-Vorschlag zur Bildung einer neuen internationalen CTIF-Kommission

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Liebe CTIF-Mitglieder,

in der Anlage finden Sie das White Paper "Advancing Civil Defence in Fire and Rescue Services" und die dazugehörige Positionspapier "Der Übergang zum Zivilschutz".

Diese Papiere spiegeln das wachsende Engagement des CTIF für die Stärkung der Zivilschutzkapazitäten von Feuerwehren und Rettungsdiensten im Lichte der sich entwickelnden geopolitischen und sicherheitspolitischen Herausforderungen wider .

Der CTIF Exekutivausschuss schlägt die Einrichtung einer neue CTIF-Kommission für Zivilschutzzu gründen, die als Plattform für strategische Koordination, Politikentwicklung und internationale Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedsländern dienen soll.

Wir laden alle CTIF-Mitglieder, die aktiv zu dieser Initiative beitragen möchten, ein, das CTIF-Sekretariat zu informieren (contact@ctif.org) bis zum 31. Dezember 2025.

Ihr Engagement wird für die Gestaltung dieser kollektiven Bemühungen zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit und Bereitschaft unserer Feuerwehren und Rettungsdienste von wesentlicher Bedeutung sein.

Mit freundlichen Grüßen,

Neza Strmole, CTIF Büro

Die Zusammenfassungen der beigefügten Papiere finden Sie unten:

1. Förderung des Zivilschutzes in Feuerwehren und Rettungsdiensten (Oktober 2025)

  • Kontext: Das CTIF hebt die jüngsten Übergriffe auf souveräne Staaten (Ukraine, Polen, Katar, Estland) als Beweis dafür hervor, dass Feuerwehr- und Rettungsdienste sich an die Aufgaben des Zivilschutzes anpassen müssen.
  • Problem: Die derzeitigen Notfallsysteme zeigen Schwachstellen bei bewaffneten Konflikten, Zusammenbruch der Infrastruktur, Vertreibung und koordinierten Bedrohungen.
  • Vorschlag: Einrichtung einer neuen CTIF-Kommission für Zivilschutz zur Koordinierung von Strategie, Politik und internationaler Zusammenarbeit.
  • Zielsetzung der Kommission:
  • Austausch bewährter Praktiken bei Zivilschutzeinsätzen.
  • Bewertung von Fähigkeiten und Lücken bei Bereitschaft, Reaktion und Wiederherstellung.
  • Entwicklung eines flexiblen, skalierbaren Rahmens, der an unterschiedliche nationale Kontexte angepasst werden kann.
  • Förderung der grenzüberschreitenden Interoperabilität und Resilienz.
  • Aufruf zum Handeln: Die Mitgliedsstaaten sind aufgefordert, sich der Initiative bis zum 31. Dezember 2025 anzuschließen.

2. Übergang zum Zivilschutz - CTIF-Positionserklärung (September 2025)

  • Standpunkt: Das CTIF verurteilt bewaffnete Konflikte, unterstützt die Genfer Konvention und betont den Schutz von zivilen Schutzdiensten.
  • Schlüsselfrage: Sollten sich die Feuerwehren von einer Ausrichtung auf den Katastrophenschutz (Bereitschaft, Widerstandsfähigkeit, Wiederherstellung) zu einem Ansatz des Zivilschutzes (Einsatz in bewaffneten Konflikten) weiterentwickeln?
  • Ermittelte Herausforderungen:

    • Große Unterschiede in den nationalen Feuerwehrstrukturen (Freiwillige vs. Berufsfeuerwehr, lokal vs. national).
    • Hohe Investitionen sind erforderlich, um Politik, Ressourcen und Ausbildung neu auszurichten.
    • Politische Empfindlichkeiten und Fragen der Souveränität.
  • Internationale Rahmenwerke:
    • Genfer Konvention Protokoll I definiert die Aufgaben des Zivilschutzes (Rettung, Brandbekämpfung, medizinische Hilfe, Dekontaminierung usw.).
    • EU-Initiativen (Preparedness Union Strategy, Civil Protection Mechanism) und NATO-Verpflichtungen zur Resilienz verändern die Erwartungen.
  • Zivilschutz vs. Zivilverteidigung:
    • Katastrophenschutz = Reaktion auf Katastrophen, Klimaereignisse, technisches Versagen.
    • Zivilschutz = Reaktion auf bewaffnete Angriffe, die eine engere zivil-militärische Koordinierung erfordert.
  • Aufkommende Bedrohungen: Klimawandel, geopolitische Instabilität, Terrorismus, Cyberangriffe und neue Waffensysteme.
  • Lehren aus der Geschichte: Der Zweite Weltkrieg, der Kalte Krieg, die Reformen nach dem 11. September und die aktuellen Konflikte (Ukraine, Israel-Palästina) zeigen die Notwendigkeit einer integrierten Zivilschutzplanung.
  • Beispiele: Schwedens "Total Defence"-Modell integriert zivile und militärische Bereitschaft, mit Wehrpflicht und regionalen Zivilschutzstrukturen.
  • Nächste Schritte: Das CTIF schlägt einen Weg vor, der die rechtliche Klärung, die Erstellung von Risikoprofilen, die Ermittlung von Schwachstellen, die Entwicklung von Protokollen und die Erprobung neuer Strategien umfasst.

Allgemeine Schlussfolgerung

In beiden Papieren wird argumentiert, dass sich die Feuerwehr- und Rettungsdienste über die traditionelle Katastrophenhilfe hinaus zu einer umfassenderen Rolle im Zivilschutz entwickeln müssen.

Das CTIF positioniert sich, um diesen Wandel anzuführen, indem es eine spezielle Kommission einrichtet, die internationale Zusammenarbeit fördert und seine Mitglieder ermutigt, sich auf Szenarien vorzubereiten, die bewaffnete Konflikte, den Zusammenbruch der Infrastruktur und hybride Bedrohungen beinhalten.

Illustration: Nach einer Idee von Bjorn Ulfsson / CTIF, ausgeführt von MS CoPilot