Grundarfjörður Iceland - Town next to Kirkjufell Date Taken on 30 September 2018 Source Own work Author Chr Grundo Camera location 64° 55′ 00.01″ N, 23° 15′ 31.28″ W Kartographer map based on OpenStreetMap.

17 Nov 2025

Island bezeichnet den Klimawandel als Sicherheitsbedrohung für sein Land, da die atlantischen Meeresströmungen Anzeichen eines Zusammenbruchs zeigen

Island ist das erste Land, das klimabedingte Probleme zu einem nationalen Sicherheitsrisiko erklärt hat, wie die Nachrichtenagentur Reuters und andere internationale Medien berichteten.

Island betrachtet den möglichen Zusammenbruch eines wichtigen Strömungssystems im Atlantik als nationale Sicherheitsbedenken und eine existenzielle Bedrohung, die es der isländischen Regierung ermöglichen wird, eine Strategie für den schlimmsten Fall zu entwickeln, so der isländische Klimaminister.

In einer eindringlichen Warnung, die in Klima- und Sicherheitskreisen Widerhall fand, hat Island den möglichen Zusammenbruch der atlantischen meridionalen Umwälzströmung (Atlantic Meridional Overturning Circulation, AMOC) zu einer "existenziellen Bedrohung" und zu einem nationalen Sicherheitsrisiko erklärt.

Die AMOC, zu der auch der Golfstrom gehört, spielt eine entscheidende Rolle bei der Regulierung des Klimas in der nördlichen Hemisphäre.

Er transportiert warmes Wasser aus den Tropen nach Norden und führt kaltes Wasser nach Süden zurück und beeinflusst so alles, von Monsunmustern in Afrika bis hin zu Wintertemperaturen in Europa. Ein Zusammenbruch - einigen Modellen zufolge möglicherweise schon im Jahr 2025 - würde dieses Gleichgewicht stören und Teile Europas in tiefe Fröste stürzen, Dürreperioden in der Sahelzone verstärken und marine Ökosysteme destabilisieren.

Die isländische Premierministerin Katrín Jakobsdóttir betonte die Dringlichkeit: "Dies ist nicht nur eine Klimafrage. Es ist eine Frage der nationalen und internationalen Sicherheit."

Wissenschaftliche Alarmglocken

Die Warnung deckt sich mit jüngsten Forschungsergebnissen der Universität Kopenhagen, die darauf hindeuten, dass die AMOC zwischen 2025 und 2095 kollabieren könnte, mit einer zentralen Schätzung um 2057. Die Studie, veröffentlicht in Nature Communicationsveröffentlichten Studie wurde eine statistische Analyse der Temperaturmuster an der Meeresoberfläche verwendet, um Kipppunkte vorherzusagen. Während einige Wissenschaftler darauf hinweisen, dass die Modelle unsicher sind, argumentieren andere, die Risiken seien zu groß, um sie zu ignorieren.

Die von Peter Ditlevsenund Susanne Ditlevsen geleitete Studie schätzt mit 95-prozentiger Sicherheit, dass die atlantische meridionale Umwälzzirkulation (Atlantic Meridional Overturning Circulation, AMOC) zwischen 2025 und 2095 zusammenbrechen könnte, wobei der Kipppunkt höchstwahrscheinlich um 2057 erreicht wird. Die Forscher verwendeten fortschrittliche statistische Methoden und 150 Jahre Daten zur Meeresoberflächentemperatur, um Frühwarnsignale für eine Instabilität des AMOC-Systems zu erkennen.

In einer separaten Untersuchungberichtete die Nachrichtenagentur Reuters, dass isländische Vulkanologen auch eine verstärkte Magmakonzentration unter den Gletschern beobachten, die möglicherweise mit dem klimabedingten Eisrückgang zusammenhängt.

Globale Implikationen

Ein Zusammenbruch der AMOC würde sich nicht auf den Nordatlantik beschränken. Er könnte tropische Regengürtel verschieben, landwirtschaftliche Gebiete stören und den Anstieg des Meeresspiegels an der Ostküste Nordamerikas beschleunigen. Das britische Met Office hat davor gewarnt, dass ein solcher Zusammenbruch die Regenfälle im Amazonasgebiet verringern und Hitzewellen in Europa verstärken könnte.

Bildnachweis: Wikipedia Creative Commons Lizenz

Grundarfjörður, Island - Stadt neben dem Kirkjufell

Aufgenommen am 30. September 2018

Autor ...: Chr Grundo

Kamera-Standort.

64° 55′ 00.01″ N, 23° 15′ 31.28″ W