de
From the Firefighter Friendly Employer Awards in Austria on October 8, 2024. Photo by Mathias Seyfert
10 Oct 2024

Österreich zeichnete "feuerwehrfreundliche Arbeitgeber" aus, die die Einstellung von Freiwilligen Feuerwehrleuten unterstützen

de

Firefighter friendly employer award in Austria  Freiwillige Feuerwehren brauchen freiwillige Arbeitgeber!

 

Viele Feuerwehren auf der ganzen Welt sind auf freiwillige und Teilzeit-Feuerwehrleute angewiesen, um ihre Gemeinden zu schützen.

Im Laufe der Jahre zögern viele Arbeitgeber immer mehr, Mitarbeiter einzustellen, die sich ebenfalls ehrenamtlich bei der Feuerwehr engagieren.

In Österreich wird die Auszeichnung und der Titel "Feuerwehrfreundlicher Arbeitgeber" alle zwei Jahre auf Bundesebene an Unternehmen verliehen, die das ehrenamtliche Engagement ihrer Mitarbeiter bei der Feuerwehr anerkennen und unterstützen. Am 8. Oktober wurden in Wien 16 Unternehmen aus ganz Österreich geehrt.

Angesichts der zehntausenden Einsatzstunden bei den Unwettern im Spätsommer 2024 und der Tatsache, dass diese Einsätze ohne die überwältigende Unterstützung und Kooperation der Arbeitgeber mit ihren Mitarbeitern, die sich in den zahlreichen Freiwilligen Feuerwehren Österreichs engagieren, nicht möglich gewesen wären, ist es dem Österreichischen Bundesfeuerwehrverband ein besonderes Anliegen, 16 Unternehmen ins Rampenlicht zu stellen und ihnen eine verdiente Plattform zu bieten.

Vertreter dieser Unternehmen sowie zahlreiche Ehrengäste und Vertreter der Feuerwehren versammelten sich bei PwC Österreich im Vienna DC Tower, um ihren Dank auszusprechen.

Werner Stockreiter von PwC Österreich begrüßte die rund 100 Gäste im 41. Stock des höchsten Gebäudes Österreichs und betonte in seiner Eröffnungsrede den hohen Stellenwert des Ehrenamts in Österreich.

Bundespräsident Dr. Alexander Van der Bellen schickte ein Video-Grußwort, in dem er auf die jüngsten Unwettereinsätze einging: "(...) Sie zeigen, was die Menschen in Österreich leisten können und wie stark unsere Solidarität ist. Auch wenn das ganze Land unter Wasser steht, geht es nicht unter. Dafür sorgen Sie alle. Herzlichen Dank!" (Original Grußwort: https://www.youtube.com/watch?v=FR2B5Ys_1aI)

 

Freiwillige Feuerwehren brauchen freiwillige Arbeitgeber

Präsident Robert Mayer erklärte: "Der Österreichische Bundesfeuerwehrverband wird sich auch in Zukunft für diesen Weg einsetzen und mit guten Beispielen viele weitere Unternehmen motivieren, das einzigartige österreichische Feuerwehrwesen zu fördern und damit zu erhalten. Ich bedanke mich bei allen Verantwortlichen in der Wirtschaft, die dies zu schätzen wissen und bereit sind, uns als Feuerwehr und damit auch die Zivilbevölkerung zu unterstützen." Er schloss seinen Appell an die Geehrten: "Tragen Sie diese Unterstützung weiter, teilen Sie sie mit Ihren Geschäftspartnern und inspirieren Sie noch viele weitere Arbeitgeber, einen wertvollen Beitrag zu unserer Sicherheit zu leisten."

 

Einzigartiges System: 1 von 25 Österreichern ist Feuerwehrmann

Das österreichische Feuerwehrwesen wird hauptsächlich von freiwilligen, unbezahlten Mitgliedern getragen.

Etwa jeder 25. Österreicher ist Mitglied in einer der rund 4.800 Feuerwehren des Landes (davon sind rund 4.500 Freiwillige Feuerwehren, dazu kommen sechs Berufsfeuerwehren und rund 300 Betriebsfeuerwehren). Dank des dichten und flächendeckenden Netzes dieser Feuerwehren ist Hilfe innerhalb von Minuten an fast jedem Einsatzort im Lande - oft auch tagelang überregional und international - möglich, ohne dass der Schutz der Bevölkerung in Österreich darunter leidet.

Ein 2019 vom Nationalrat eingeführtes Prämiensystem ermöglicht unter bestimmten Voraussetzungen (bei einer Großkatastrophe mit mehr als 100 Einsatzkräften und einer Dauer von mehr als acht Stunden) eine Entschädigung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Die Entschädigung beläuft sich auf 200 Euro pro Arbeitnehmer und versäumtem Arbeitstag, solange der Lohn weiter gezahlt wird. Diese Prämie kann jedoch nur dann in Anspruch genommen werden, wenn der Helfer ein Arbeitnehmer ist.

Der Österreichische Bundesfeuerwehrverband setzt sich seit Beginn des Systems für eine Ausweitung auf z.B. Selbstständige oder Landwirte sowie für eine Vereinfachung des Antragsverfahrens ein.

 

Dieser Text stammt aus einer Presseaussendung von Andreas Rieger

Fotos von: M. Seyfert / FEUERWEHR.AT https://www.flickr.com/photos/oebfv/albums/72177720321030963