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Traffic accident. Photo: Pixabay.com
21 Nov 2018

Mann, der Fotos eines Verkehrsunfalls geteilt hat, riskiert Gefängnisstrafe in Dänemark

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Teilen oder nicht teilen? Die Staatsanwaltschaft in Dänemark ist der Ansicht, dass ein 37-jähriger Mann, der Bilder eines tödlichen Verkehrsunfalls hochgeladen hat, die Fotos nicht hätte veröffentlichen dürfen. Jetzt versucht die Staatsanwaltschaft, ihn für seinen Social-Media-Post ins Gefängnis zu bringen.



Ein 37-jähriger Däne wird nun strafrechtlich verfolgt, weil er auf seinem Facebook-Konto Fotos eines Autounfalls veröffentlicht hat, berichten dänische Medien.



Der Unfall ereignete sich an einem nebligen Tag am 12. März 2018, als ein Auto zwischen zwei Lastwagen eingeklemmt wurde, was zwei Menschen das Leben kostete und 20 weitere verletzte.



Einer der Zeugen des Unfalls, ein Mann aus der Stadt Padborg, hat den Vorfall fotografiert und die Bilder auf seinem Facebook-Account geteilt. Die dänische Staatsanwaltschaft ist nun der Ansicht, dass der Beitrag des Mannes strafbar ist - mit Gefängnis.



Nach Ansicht der Verteidigung ist es unmöglich, eines der Opfer anhand der geteilten Bilder zu identifizieren. Damit der Mann verurteilt werden kann, müssen die Personen auf dem Bild erkennbar sein, so das Argument des Verteidigers Hans Henrik Wurlitze.



Er hat bereits an ähnlichen Fällen gearbeitet, bei denen die Frage der Gesichtserkennung der Opfer der entscheidende Faktor war.



Laut Staatsanwältin Lise-Lotte Bøhm ist der Upload des Mannes ein klarer Fall von "Verletzung der Privatsphäre", der zu einer "kurzen Haftstrafe" führen sollte.



"Wir wollen eine kurze Haftstrafe fordern. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft kann der Fall nicht mit einer Geldstrafe abgetan werden, sagt Lise-Lotte Bøhm gegenüber DR.



Die Gerichte behandeln viele ähnliche Fälle



Vibeke Borberg, Forschungsdirektorin an der Hochschule für Medien und Journalisten in Dänemark, erklärt gegenüber DR, dass der Ausgang des Falles schwer vorherzusagen ist. Laut Borberg sind Fälle wie dieser vor dänischen Gerichten üblich.



- Es gibt viele Streitigkeiten über die Veröffentlichung von Bildern. Es ist sowohl für die Öffentlichkeit als auch für die Anwälte schwierig zu entscheiden, wo die Grenze gezogen werden soll. Das Gericht kann eine sehr konkrete Bewertung des Einzelfalls vornehmen", so Borberg gegenüber DR.



Bei dem Streit geht es darum, ob die in den sozialen Medien geteilten Bilder beleidigend sind oder nicht.

Coverfoto: Pixabay.com. (Der Unfall auf dem Foto steht in keinem Zusammenhang mit diesem Artikel.)