Lessons Learned und technische Strategien aus der Feuersaison 2022 auf der Tagung der CTIF-Waldbrandkommission in Frankreich vorgestellt

20 Mitglieder aus 11 Ländern nahmen an der Tagung der CTIF-Waldbrandkommission in Valabre, Frankreich, vom 7. bis 10. November teil. Es wurde ein Resümee der Brandsaison 2022 gezogen und es wurden Strategien und Technologien zwischen verschiedenen Ländern verglichen.

Tagung der CTIF-Kommission für Waldbrände, in Vallabre, Frankreich, vom 7. bis 10. November 2022.

Text von Zisoula Ntasiou, Sekretärin der Kommission

Das Land, das die diesjährige Tagung organisierte, war Frankreich, genauer gesagt die französische Agentur für Katastrophenschutz und das Ausbildungszentrum VALABRE, dessen Kommandant auch der Vorsitzende unseres Unterausschusses für Waldbrände, Herr Jean Marc Bedogni, ist.

Insgesamt nahmen 11 Länder teil, nämlich Frankreich, Belgien, Deutschland, Finnland, Bulgarien, Österreich, die Tschechische Republik, die Schweiz, Italien, Kroatien und Griechenland.

Alle Länder präsentierten ihre Erfahrungen und bewährten Techniken aus der vergangenen Brandsaison 2022.

Außerdem gab es während des Treffens Präsentationen, offene Diskussionen, Workshops und Vorträge von französischen Feuerwehrleuten sowie von Privatunternehmen.

Die Präsentationen befassten sich mit Waldbränden, dem Einsatz bestimmter Arten von Löschfahrzeugen, dem Einsatz von Brandschneisen zum Selbstschutz, dem Managementsystem der französischen Feuerwehr, dem Einsatz von Retardern durch Boden- und Luftstreitkräfte, Simulatoren von Boden- und Luftstreitkräften, dem Einsatz mobiler Einsatzzentralen sowie einer detaillierten Beschreibung und Präsentation des größten Waldbrandes im Jahr 2021 in Südfrankreich.

Insbesondere wurden Fragen im Zusammenhang mit Waldbrandstrategien und -management in Frankreich eingehend erörtert. In den letzten drei Jahren hat sich die Hauptstrategie der französischen Feuerwehren in Bezug auf die Festlegung ihrer Prioritäten geändert, die nichts anderes als das Löschen von Waldbränden ist.

Wenn der französische Gefahrenindex 5 und 4 beträgt, wird die Überwachung mit DUSH-Flugzeugen durchgeführt, die mit Löschmittel (10 000 Liter) beladen sind und drei Stunden lang fliegen, aber bei ihrem ersten Abwurf nur die halbe Menge (5 000 Liter) abwerfen können.

Die Dush-Flugzeuge sind nur für die Erstbekämpfung von Waldbränden vorgesehen und setzen dann ihre Überwachung fort. Der Zweck des oben beschriebenen Verfahrens besteht darin, sofort einen Löschversuch unternehmen zu können, zumindest innerhalb von 20 Minuten, bis die anderen Luftfahrzeuge eintreffen.

Alle Löschfahrzeuge, die in Frankreich bei Waldbränden eingesetzt werden, verfügen über ein Selbstschutzsystem. Im Inneren des Feuerwehrautos befinden sich 5 Sauerstoffmasken und eine Druckregulierung der Kabine des Feuerwehrautos, außen befinden sich Sprinkler rund um das Fahrzeug, aber auch auf den Reifen der Räder. Die oben genannten Schutzvorrichtungen können in Notsituationen eingesetzt werden und gewährleisten, dass die Feuerwehrleute im Falle eines Waldbrandes im Inneren des Löschfahrzeugs bleiben.

Eine Analyse des Managementsystems der französischen Feuerwehr wurde durchgeführt, und insbesondere kann ein Chef nicht mit mehr als 4-5 Personen insgesamt sprechen und kommunizieren, und nach dieser Logik ist ihr System in der gesamten Managementpyramide aufgebaut. Auch ihr Ausbildungsprogramm wurde auf der Grundlage dieses Systems festgelegt.

In den Labors des Ausbildungszentrums in Valabre wurden auchtechnische Tests von Feuerlöschanzügen und -mitteln durchgeführt.
Es wurden Präsentationen über die Verwendung von Verzögerungsmitteln gehalten. Der Name des Verzögerungsmittels ist Phos - Chek, ein lang anhaltendes Verzögerungsmittel, für dessen Herstellung der Mischer benötigt wird. Es wird in 3 Fällen verwendet:

- Mit dem Flugzeug DUSH - Luftabwürfe.
- Bei Bodentruppen aus Feuerspuren von Kanonen und von Personal
bei Bränden im Einsatz.

Außerdem öffnen sie mit den Bulldozern Feuerzonen und legen zur besseren Effizienz ein Feuerschutzmittel darüber. Feuerspuren
sollten sofort nach dem Einsatz des Verzögerungsmittels gereinigt werden.

- Zur Vorbeugung, in der Nähe von Bahngleisen, auf Straßen in Hochrisikogebieten.

Abschließend diskutierten wir über die Definition eines "Mega-Brandes" und erteilten jedem von uns die Aufgabe, diesen Begriff in unseren Ländern während des Winters in Gesprächen mit Brandexperten, Spezialisten und Einsatzleitern zu definieren und bei unserem nächsten Treffen eine detaillierte Definition vorzulegen.

Wir sind dankbar für die hervorragende Organisation der Konferenz durch unsere französischen Kollegen, die uns die Möglichkeit gegeben haben, Fachwissen, ein Netzwerk von Experten und Erfahrungen zu sammeln. Wir danken Ihnen für Ihre Gastfreundschaft.

Die nächste Sitzung der CTIF-Kommission für Waldbrände wird im nächsten Monat bekannt gegeben.

Gruppenfoto von der Kommissionssitzung vom 7. bis 10. November in Frankreich. In der Galerie unten finden Sie weitere Fotos.