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A rescue operation during the September 2024 Austrian floods. Photo by: NÖ Landesfeuerwehrkommando
06 Mar 2025

36.000 Einsätze mehr im Jahr 2024: Österreichs Feuerwehren sind stärker und effektiver denn je

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"Unser System, die Organisation, die Ausrüstung, die Ausbildung und die Koordination haben sich einmal mehr bewährt".

Robert Mayer
Robert Mayer, president of the Austrian Fire Service Association. 

Die neu veröffentlichte Feuerwehrstatistik 2024 zeigt ein rekordverdächtiges Jahr für Österreichs Feuerwehren. Trotz eines Anstiegs der Notrufe haben sich die Feuerwehren des Landes als leistungsfähiger denn je erwiesen, heißt es in einer aktuellen Pressemitteilung des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes.

Im Jahr 2024 rückten die österreichischen Feuerwehren zu rund 36.000 Einsätzen mehr aus als im Vorjahr, insgesamt 339.516 Notrufe. Davon waren 246.999 technische Einsätze (wie Verkehrsunfälle, Sturmschäden, Überschwemmungen und Gefahrguteinsätze) und 65.233 Brandeinsätze.

Mehr Notrufe, insbesondere wegen Überschwemmungen

Eine der größten Herausforderungen war im September 2024 die Hochwasserkatastrophe im Osten Österreichs. Dank eines stetigen Anstiegs der Mitgliederzahlen bei den Feuerwehren konnten die österreichischen Rettungsdienste Tausende von Einsatzkräften aus dem ganzen Land mobilisieren, um in Niederösterreich zu helfen, ohne die Bereitschaft in ihren Heimatregionen zu beeinträchtigen.

Rekordzahl an Hochwassereinsätzen

Ein Großteil des Anstiegs der technischen Einsätze ist auf Unwetterereignisse zurückzuführen. Im Jahr 2023 mussten die österreichischen Feuerwehren 57.527 wetterbedingte Notfälle bewältigen -im Jahr 2024 stieg diese Zahl jedochaufgrund von extremen Überschwemmungen, Sturmschäden und schneebedingten Ereignissen auf 70.310 an.

Der Präsident des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes , Robert Mayer, lobte die Effizienz und die Teamarbeit der Feuerwehren und wies darauf hin, dass zum ersten Mal alle neun österreichischen Bundesländer bei einer einzigen Hochwasserkatastrophe in Niederösterreich zusammengearbeitet haben.

"Unser System, die Organisation, die Ausrüstung, die Ausbildung und die Koordination haben sich einmal mehr bewährt", sagte er.

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Niederösterreichs Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner betonte, dass das Hochwasser 2024 eine große Herausforderung darstellte, die österreichischen Feuerwehren aber über die notwendigen Ressourcen, das Personal und die Erfahrung verfügten, um effektiv zu reagieren.

"Wir haben wieder einmal bewiesen, dass man sich in jeder Situation auf uns verlassen kann", sagte er und führte den Erfolg auf die strategischen Investitionen in den Katastrophenschutz zurück.

Über 10.000 Menschen und fast 7.000 Tiere gerettet

Eine der beeindruckendsten Zahlen aus dem Jahr 2024 sind die 10.467 Menschen und 6.965 Tiere, die von Österreichs Feuerwehrleuten gerettet wurden. In diesen Zahlen sind die Einsätze in Wien und Vorarlberg nicht enthalten , sodass die tatsächliche Zahl noch höher liegt.

Wachsende Mitgliederzahlen und steigender Frauenanteil

Die österreichischen Feuerwehren wuchsen auch 2024 weiter und zählten insgesamt 355.379 Mitglieder, was einem Anstieg von 1.581 gegenüber 2023 entspricht. Die Zahl der aktiven Feuerwehrmänner und -frauen stieg leicht auf 258.074, während die Zahl der Jugendfeuerwehrmitglieder um 1.418 auf 37.720 junge Mitglieder im Alter von 10 bis 16 Jahren deutlich anstieg.

Bemerkenswert ist, dass der Anteil der weiblichen Feuerwehrleute zum ersten Mal die 10 %-Marke überschritten hat. Mit 36.003 Frauen und Mädchen ist der Frauenanteil seit 2008 um 189% gestiegen.

In Österreich gibt es derzeit 4.767 Feuerwehren, darunter 4.450 Freiwillige Feuerwehren, 311 Betriebsfeuerwehren und sechs Berufsfeuerwehren.

Blick in die Zukunft

"Unsere Feuerwehren sind stärker denn je und für die Zukunft gut gerüstet", so Mayer. "Als Österreichs Katastrophenhilfe Nr. Als Österreichs Katastrophenschutztruppe Nr. 1 haben wir einmal mehr bewiesen, dass wir auch unter schwierigsten Bedingungen schnelle, professionelle und nachhaltige Hilfe leisten können."

Er bedankte sich auch bei allen Feuerwehrleuten und den Arbeitgebern, die ihren Dienst unterstützen.

Foto Credits:

  • Robert Mayer Porträt von: Hermann Kollinger
  • Dietmar Fahrafellner Porträt von: Matthias Fische
  • Rettungseinsätze bei Hochwasser. (Titelfoto oben) von: NÖ Feuerwehren & Rettungsdienste / NÖ Landesfeuerwehrkommando